Mit großen Erwartungen aber ohne feste Vorstellung haben wir uns auf den Weg zum
Seminar mit Peter Dieler nach Attendorn gemacht. Wir waren voller Vorfreude darauf,
Gleichbetroffene zu treffen, uns mit ihnen austauschen zu können und natürlich auf die
ganze Veranstaltung.
Das Seminar wurde vom CIV NRW e.V. und vom Team der jungen Selbsthilfe Deaf Ohr Alive NRW veranstaltet und
organisiert.
Bei der Vorstellungsrunde stellte sich heraus, dass die meisten Teilnehmer*innen CI-
Träger*innen waren, es waren aber auch Hörgeräteträger*innen und Hörende mit
Hörgeschädigten-Kenntnissen zugegen.
Peter Dieler, Audiotherapeut und selbst hörgeschädigt, brachte das an sich ernste Thema in
seiner lockeren Art gut rüber. Ganz langsam führte er uns in unsere Welt, in die Welt der
Hörgeschädigten. Seine Worte – notfalls auch mit Gebärden - brachten uns immer wieder
zum Nachdenken und Mitreden. Es war so angenehm, für Nachfragen brauchte sich keiner
zu schämen, wir saßen ja alle im selben Boot. Es war eine sehr wohltuende Atmosphäre.
Zu Beginn erfragte Peter Dieler, was der einzelne Teilnehmer an Wünschen und
Erwartungen mitgebracht habe. Das Ergebnis wurde Mittelpunkt des Seminars. So haben
wir, die Teilnehmer, die Richtung der Veranstaltung bestimmt. Das, was dem
Einzelnen auf dem Herzen lag, wurde besprochen und auch bearbeitet. Dabei ging es unter anderem um
Fragen wie z. B.: Was verstehen die Hörenden unter Schwerhörigkeit, was denken die
Hörenden von uns als Schwerhörige oder wie gehen wir am besten mit der Schwerhörigkeit
um? Insgesamt gab es eine reiche Palette von Fragen und Wünschen.
Das Seminar war bestens mit Technik ausgestattet. Anfangs, als sich die Teilnehmer*innen
vorgestellt haben – habe ich, Christina, vieles nicht verstanden, da ich mehr von den Lippen
ablese und nicht über das Ohr verstehe.
Am Abend wurde prompt aus iPad und RogerNeckLoop ein Schriftdolmetscher geboren. Das
war nicht nur für mich eine Erleichterung. Das Seminar war nun für alle da und direkt
verständlich. Jeder konnte mitmachen, mitarbeiten, das Seminar mitgestalten – was so
wichtig war. Ich fühlte mich gut aufgehoben.
Zwischendurch haben wir regelmäßig Pausen gemacht - zum Verschnaufen und auch um mit
den Teilnehmer*innen unsere Erlebnisse und Erfahrungen im privaten und beruflichen
Bereich auszutauschen. Man merkte sofort, man ist mit den Schwerhörigen-Problemen
nicht alleine und das fühlte sich gut an. Abends nach dem Abendessen saßen wir noch lange
an der Bar und haben vieles erzählt und das Nachfragen war kein Problem – ganz anders als